Die diesjährige Filmnacht findet am 31. Oktober statt und ist Kanada gewidmet. Der Filmkreis Oberwallis stellt zwei preisgekrönte Werke vor, dazwischen bietet sich die Gelegenheit für ein gemeinsames Nachtessen im Restaurant Conti.
Die Filmnacht 2012 wird im Kino Capitol in Brig abgehalten.
Preis für 2 Filme inkl. Essen: 55.- Fr.
Filmstart 20.00 Uhr. Anmeldung notwendig
The Sweet Hereafter
Ein zweifach Oscar-nominiertes Filmdrama des kanadischen Regisseurs Atom Egoyan aus dem Jahr 1997. Es basiert auf dem gleichnamigen Roman von Russell Banks. Das Drama variiert das Grundmotiv der Sage des Rattenfängers von Hameln: die Kinder eines Ortes sterben im Gefolge einer Leitfigur, in diesem Falle bei einer Busfahrerin.
Die trauernden Hinterbliebenen erhalten Besuch von einem energisch wie vordergründig einfühlsam auftretenden Anwalt, der verspricht, ihrem Schmerz und Zorn eine Richtung zu geben. Tatsächlich wird jener aber von der eigenen Wut und Ohnmacht getrieben, hat er doch bereits vor längerer Zeit seine Tochter verloren.
The Sweet Hereafter ist ein eindringlicher Film über Verlust und Leid und den Wert sinnvoller Trauerarbeit. Das Werk wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1997 mit dem Grossen Preis der Jury ausgezeichnet.
Les Invasions Barbares
Ein Spielfilm des kanadischen Regisseurs Denys Arcand aus dem Jahr 2003. Die Tragikomödie basiert auf einem Original-Drehbuch Arcands.
Ein Universitätsprofessor liegt in einem maroden Krankenhaus in Montréal im Sterben. Sein Sohn, ein erfolgreicher Investmentbanker, bietet seine Kontakte an, um dem Vater zu einer besseren medizinischen Behandlung zu verhelfen. Dieser jedoch – er versteht sich selbst als „sinnlichen Sozialisten“ – weigert sich strikt und sieht seine Nachkommen nur noch als Barbaren. Eine Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichsten Kulturen beginnt und das eigene Selbstverständnis wird mehr als nur in Frage gestellt.
Les Invasions Barbares ist die Fortsetzung von Arcands 1986 entstandenem, kultisch verehrtem Untergang des amerikanischen Imperiums, wobei er auch auf dieselben Schauspieler zurückgreift. Das Werk wurde 2004 mit dem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet und erhielt 3 Césars.