Liebe Filmfreunde
Vor 24 Jahren fanden im romantischen Schlosshof des Stockalperpalastes die ersten Oberwalliser Filmtage statt. In diesen Jahren hatten wir viele Gelegenheiten, spannende, heitere aber auch Filme mit Nachhall vorzuführen.
Wir möchten uns bei Ihnen, liebes Publikum, für Ihre Treue ganz herzlich bedanken.
Auch 2014 will unser Anlass unterhalten, zum Nachdenken anregen, überraschen und Sie einen Abend lang den Alltag vergessen lassen. Entsprechend vielfältig haben wir das diesjährige Programm gestaltet. Unserem Motto “Das Kinoereignis der Preisträger” bleiben wir weiterhin treu.
In unserem Programm gibt es sicher für jeden Filmgeschmack mehr als nur einen Film. Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen Abend zwischen den Arkaden der Stockalpertürme!
Für den Filmkreis Oberwallis
Regula Alpiger, Präsidentin
Das Kino-Ereignis der Preisträger
präsentiert vom Filmkreis Oberwallis in Zusammenarbeit mit der Open Air Kino Luna AG
Mo 18. bis Sa 23. August 2014 im Stockalperschloss in Brig.
Alle Filme in der Originalversion mit Untertiteln in Deutsch und Französisch.
- Kinobar und Abendkasse beim Open Air Kino ab 20.00 Uhr geöffnet.
- Die Vorführungen beginnen um ca. 20.45 Uhr. Sie finden bei jeder Witterung statt, ausser bei Sturm.
- Ticketpreis Fr. 15.- (zzgl. den üblichen Vorverkaufsgebühren)
Studenten mit Ausweis Fr. 10
Abo (alle 6 Filme) Fr. 75.-
mit Coop Supercard 25 Prozent Rabatt*.
*Rabatt nur gültig bei Brig Simplon Tourismus (Supercard vorweisen) oder unter www.open-air-kino.ch (zzgl. Vorverkaufsgebühren im online-Verkauf), Rabatt nicht gültig beim Kauf über Ticketcorner oder an der Abendkasse. - Vorverkauf: Brig Simplon Tourismus, alle Ticketcorner-Stellen, Coop City, SBB; Tickets online: www.open-air-kino.ch
Montag, 18. August 2014
„Dallas Buyers Club“
USA 2013; Edf 117 Min
Regie Jean-Marc Vallée
Darsteller Matthew McConaughey, Jared Leto
Preise: Oscars und Golden Globes (jeweils bester Haupt- und Nebendarsteller)
Die beiden, Matthew McConaughey und Jared Leto, haben zurecht alle diese Auszeichnungen erhalten. Und an McConaughey nicht nur, weil er dafür 20kg abnehmen musste, um Ron Woodroof so authentisch wie möglich zu verkörpern, sondern weil er in der Rolle aufgeht und dem Film eine Echtheit und Verve gibt, das den Zuschauer zum Nachdenken bringt.
Mitte der 1980er Jahre infiziert sich ein lebenslustiger Texaner mit HIV. Da die ärztliche Weisheit nicht in der Lage ist ihn zu kurieren, greift er zur Selbsthilfe, um sein Leben zu verlängern.
Eine auf wahren Ereignissen und Personen beruhende Anti-Establishment-Story, die vorwiegend von ausserordentlichen Darstellerleistungen getragen wird.
Eine Perle von einem Film.
Dienstag, 19. August 2014
„LE PASSÉ – DAS VERGANGENE“
F/I 2013; Odf 130 Minuten
Regie: Asghar Farhadi
Darsteller: Bérénice Bejo, Tahar Rahim, Ali Mosaffa, Pauline Burlet, Elyes Aguis
Mit seinem brillanten Drama „Nader und Simin – Eine Trennung“ wurde der iranische Regisseur Asghar Farhadi im Jahr 2011/2012 zum neuen Superstar des anspruchsvollen Weltkinos. Mit seinem folgenden Werk „Le Passé – Das Vergangene“ bestätigt der Regisseur seine Klasse. Farhadis erster nicht im Iran, sondern in Frankreich gedrehter Film ist ein weiteres herausragendes und hochkomplexes Familien-Drama. Bei den 66. Filmfestspielen in Cannes 2013 gehörte der Film über ein Liebesdreieck und seine tragischen Verstrickungen zu den absoluten Höhepunkten, dafür sorgten neben der raffinierten Dramaturgie vor allem die bemerkenswerten Schauspieler, die der konfliktgeladenen Geschichte jederzeit emotionale Wahrhaftigkeit verleihen – Bérénice Bejo („The Artist“) wurde an der Croisette hochverdient als Beste Darstellerin ausgezeichnet.
Mittwoch, 20. August 2014
„LA GRANDE BELLEZZA“
Frankreich, Italien 2013; Odf 142min
Regie: Paolo Sorrentino
Darsteller: Serena Grandi, Isabella Ferrari, Toni Servillo, Sabrina Ferilli, Carlo Verdone, Luca Marinelli, Giorgio Pasotti, Flaminia Bonciani, Carlo Buccirosso, Stefano Fregni
Oscar 2014: Bester fremdsprachiger Film
Europäischer Filmpreis 2013: Bester Film, Beste Regie, Bester Darsteller und Bester Schnitt
Nastro d’Argento: Bester Nebendarsteller (Carlo Verdone), Beste Nebendarstellerin (Sabrina Ferilli), Bester Ton (Emanuele Cecere)
Golden Globe Awards 2014: Bester fremdsprachiger Film
British Academy Film Awards 2014: Bester nicht-englischsprachiger Film
Jep Gambardella steuert auf die 65 zu. Seit er sich vor 40 Jahren in das mondäne Leben Roms stürzte, besteht sein Leben aus Partys, schönen Frauen und schillernden Menschen. Er scheint sein Leben zu genießen. Als erfolgreicher Journalist und Charmeur krönt er alle angesagten Events der Stadt und feiert wild mit der High Society Roms. Doch Jep sieht auch die Oberflächlichkeit und die Opulenz der Gesellschaft, von der er selbst Teil ist. Sein 65. Geburtstag, ein rauschendes Fest, markiert dann auch einen Wendepunkt in Jeps Leben und er beschließt sein Leben in eine andere Richtung zu lenken.
Ein melancholisch-träumerischer, hypnotisch-verführerischer Film über Exzess, Dekadenz und das eitle Geschwätz der gehobenen Gesellschaft, der mit einer Fülle glänzender filmischer Miniaturen über Sinn und Sinnlosigkeit des Daseins philosophiert. Zugleich eine filmhistorisch raffinierte Hommage auf Fellinis „Das süße Leben“, die hinter all der Pracht und Schönheit nach Momenten erfüllter Gegenwart fahndet.
Donnerstag, 21. August 2014
„DER HUNDERTJÄHRIGE, DER AUS DEM FENSTER STIEG UND VERSCHWAND“
Schweden 2013; Odf 114Min.
Regie: Felix Herngren
Darsteller: Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, David Wiberg, Mia Skäringer, Jens Hultén, Bianca Cruzeiro, Alan Ford, Sven Lönn, David Shackleton, Georg Nikoloff
Preis: Publikumspreis Guldbagge Award 2014 (Schwedischer Filmpreis)
Nach einem langen und ereignisreichen Leben landet Allan Karlsson (Robert Gustafsson) im Altersheim – er glaubt, dass seine Tage gezählt sind und langweilt sich zu Tode. An seinem 100. Geburtstag beschließt der Senior, der sich immer noch bester Gesundheit erfreut, der Ödnis des Heims zu entfliehen und klettert kurzerhand aus dem Fenster. Es folgt eine Reihe unerwarteter Ereignisse, die ihn auf eine lange Reise führen. Auf dieser trifft er eine Gruppe Schwerkrimineller, findet einen Koffer voll Geld, begegnet einem Elefanten, macht Bekanntschaft mit einem inkompetenten Polizisten und findet neue Freunde. Für Allan ist all dies jedoch nichts wirklich Außergewöhnliches, denn es stellt sich heraus, dass er an einem Großteil der bedeutendsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts beteiligt war – mal mehr und mal weniger direkt…
Freitag, 22. August 2014
„GRAND BUDAPEST HOTEL“
Deutschland, Grossbritannien 2014; Odf 100min
Regie: Wes Anderson
Darsteller: Ralph Fiennes, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Bill Murray, Edward Norton
Preis: Silberner Bär/Grosser Preis der Jury Berlin (2014)
Gustave H. (Ralph Fiennes) ist der legendäre Concierge des Grand Budapest Hotel im Alpenstaat Zubrowka. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts baut er eine enge Freundschaft zu einem jungen Hotelangestellten namens Zero Moustafa (Tony Revolori) auf, der sein engster Vertrauter und Protégé wird. Als Gustaves Geliebte, die reiche 84-jährige Madame D. (Tilda Swinton), in der Luxusherberge stirbt und ihm ein wertvolles Renaissance-Gemälde hinterlässt, wird dem Concierge Mord unterstellt. Er weiß sich schließlich nicht mehr anders zu helfen und flieht mitsamt dem Bild. Nun verfolgen ihn nicht nur die Verwandten der Toten mit dem hinterlistigen Dmitri (Adrien Brody), sondern auch Polizist Henckels (Edward Norton) und seine Leute – und zu allem Überfluss macht Monsieur Ivan (Bill Murray), der Manager des Konkurrenzhotels Excelsior’s Palace, zusätzliche Schwierigkeiten…
Der Regisseur verwendet das Stilmittel der Rahmenerzählung auf vier Zeitebenen in fünf verschiedenen Kapiteln. In Abhängigkeit von den Zeitebenen der Handlung wurde der Film in drei verschiedenen Seitenverhältnissen zu produziert (1,33:1, 1,85:1 und 2,35:1).
Samstag, 23. August 2014
„NEBRASKA „
USA 2014; Odf 115Min.
Regie: Alexander Payne
Darsteller: Bruce Dern, Will Forte, June Squibb, Bob Odenkirk, Stacy Keach, Mary Louise Wilson, Rance Howard
Preis: Bester Hauptdarsteller, Cannes 2013
Der zweifache Oscar-Preisträger Alexander Payne ist einer der feinfühligsten Familienchronisten des US-amerikanischen Independent-Kinos. Der in ausdrucksstarkem Schwarz-Weiß gedrehte „Nebraska“ ist eine kleine, aber feine Familiengeschichte, in der Payne wieder einmal sein Gespür für die besonderen Befindlichkeiten im tiefen Herzen der US-Provinz zeigt und die perfekte Balance zwischen leiser Komik, bittersüßer Melancholie und rauer Hinterland-Wirklichkeit findet.
Der leicht demenzkranke Woody Grant lebt in seinem Haus in Billings, Montana in den Tag hinein. Als ihm ein vermeintliches Lotterielos ins Haus flattert, glaubt Woody an einen Millionengewinn und will sich persönlich auf den Weg nach Lincoln, Nebraska machen, um das Geld abzuholen. Natürlich weiß David, dass es sich um ein betrügerisches Werbeprospekt handelt und sein Dad garantiert keine Million kassieren wird, aber er willigt trotzdem ein, sich mit Woody auf die 900 Meilen lange Reise zu begeben.
„Nebraska“ ist eine so amüsante wie kluge, eine so schmerzhafte wie ergreifende Tragikomödie aus dem amerikanischen Herzland. Regisseur Alexander Payne erzählt in archetypisch-monochromen Schwarz-Weiß-Bildern ganz ruhig und einfühlsam von der Wichtigkeit von Träumen.