Oberwalliser Filmtage 2019

Liebe Freunde der Oberwalliser Filmtage

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Hubert Manz     Doris Zurwerra

Robert Schärer       Regula Alpiger

Willkommen im südlichen Ambiente des Stockalperpalastes, den uns die Gemeinde Brig-Glis während 8 Tagen für die 29. Oberwalliser Filmtage kostenlos zur Verfügung stellt.

Den Auftakt am Samstag macht „Vice“. Er zeigt den Aufstieg Dick Cheney’s zum Vize-Präsidenten der USA unter Präsident George W. Bush. Cheney formte die USA und die Welt in einer Weise um, dass die Auswirkungen bis heute noch immer spürbar sind.

Am Sonntag gedenken wir des am 16. Februar 2019 verstorbenen Schweizer Schauspielers Bruno Ganz. Wir zeigen ihn in der deutschen Komödie „In Zeiten des abnehmenden Lichts“.

Den Beginn der Woche verbringen wir in den Slums von Beirut, wo im Film „Capharnaüm“ ein kleiner Junge seine Eltern verklagt: „Weil sie mich auf die Welt gebracht haben“. Eine hochemotionale Fabel über das Leben in Armut.

Am Dienstag reisen wir mit „Green Book“ (Oskar 2019 für den besten Film) in einem Roadmovie in den Süden der USA. Dabei erlebt ein bekannter farbiger Jazzmusiker (Oskar 2019 für die beste Nebenrolle) den Rassismus der 60 er Jahre und gewinnt dabei einen Freund, seinen weissen Chauffeur.

Mitte Woche steht Roma (ein Stadtteil von Mexiko-Stadt) im Zentrum, wo in den 70er Jahren starke Frauen, obwohl durch Klassenunterschiede getrennt, während turbulenten Zeiten zusammenhalten.

Den Donnerstagabend verbringen wir mit der Rockband Queen und ihrem genialen Leadsänger Freddy Mercury. Seine Kreation „Bohemian Rhapsody“ ist zugleich der Titel dieses Films, der ein von Rockmusik geprägtes Portrait des exzentrischen Sängers zeigt.

Am Freitag steht mit „Der König der Löwen“ ein Familienfilm auf dem Programm. Ein Remake, das alle Möglichkeiten der modernen Computer-Animation eindrücklich ausschöpft.

Am Samstag beenden wir die Filmtage mit der COOP Night. Im Schweizer Film „Wolkenbruch“ blicken wir ins Innere einer orthodox jüdischen Familie, wo der Schweizer Schauspieler Joel Basman (Schweizer Filmpreis 2019 als bester Hauptdarsteller) als Motti mutig eine wunderliche Reise zur Selbstbestimmung unternimmt.

 

Das Kino-Ereignis

präsentiert vom Filmkreis Oberwallis in Zusammenarbeit mit der Open Air Kino Luna AG

Sa 24. August bis Sa 31. August 2019 im Stockalperschloss in Brig.

Filme in der Originalversion mit Untertiteln in Deutsch.

  • Kinobar und Abendkasse beim Open Air Kino ab 20.00 Uhr geöffnet.
  • Die Vorführungen beginnen um ca. 20.45 Uhr. Sie finden bei jeder Witterung statt, ausser bei Sturm.
  • Ticketpreis Fr. 15.- (zzgl. den üblichen Vorverkaufsgebühren)
    Studenten mit Ausweis Fr. 10
    Abo  Fr. 80.-
    mit Coop Supercard 25 Prozent Rabatt*.
    *Rabatt nur gültig bei Brig Simplon Tourismus (Supercard vorweisen) oder unter www.open-air-kino.ch (zzgl. Vorverkaufsgebühren im online-Verkauf), Rabatt nicht gültig beim Kauf über Ticketcorner oder an der Abendkasse.
    • Brig Simplon Tourismus, Bahnhofstrasse 2, Brig, Tel. 027 921 60 30
    • Ticketcornerstellen
    • Coop City
    • Online unter coopopenaircinema.ch

Samstag, 24. August 2019

VICE – DER ZWEITE MANN

USA 2018  Edf  134 Min.

Regieund Drehbuch : Adam McKay

Darsteller: Christian Bale als Dick Cheney, Amy Adams als Lynne Cheney ,Steve Carell als Donald Rumsfeld, Sam Rockwell als George W. Bush, Tyler Perry als Colin Powell

 

Die bissige US-Satire zeigt, wie Dick Cheney unter George W. Bush zum mächtigsten Vizepräsidenten aller Zeiten aufstieg. Die Washington Post gab ihm einst den Spitznamen «Prince of Darkness». Diese Wesensbeschreibung trifft den dunklen Kern der Sache recht gut.

Schon früh zog Cheney im Hintergrund die Fäden: Dank Präsident Ford, der ihn 1975 zum jüngsten Stabschef des Weissen Hauses ernannt hatte. Ab 1989 wirkte er als Verteidigungs-minister unter George Bush Senior.

Als Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika formt er das Land und die Welt in einer Weise um, dass die Auswirkungen heute immer noch spürbar sind. Cheney gehört zu jenen Politikern die auf nationalem wie auch internationalem Terrain sehr stark polarisieren. 2003 wird er zum beharrlichen Vertreter der Ansicht, dass der Irak Atomwaffen entwickelt und die USA deshalb unbedingt dort einmarschieren müsse.

Vice legt nahe, dass die fehlende Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Regierung George W. Bush Donald Trump erst möglich machte. Cheney, dessen eigentliches Element Verwirrung, Angst und Unsicherheit war, konnte Amerika prägen, weil Amerika ihn ließ.

 

Sonntag, 25. August 2019

IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS

Hommage an den Schweizer Schauspieler Bruno Ganz          

D 2017    D   101 Min.

Regie: Matti Geschonneck

Darsteller: Bruno Ganz als Wilhelm Powileit, Sylvester Groth als Kurt UmnitzerHildegard Schmahl als Charlotte Powileit,Yevgeniya Dodina als Irina Umnitzer

 

1989 – Herbstdämmerung in der DDR. Der verdiente Parteigenosse Wilhelm Powileit wird 90 Jahre alt und gefeiert – von Parteibonzen, einem Chor der Pioniere, von Verwandten und Freunden. Doch das vermeintliche Fest in seiner Ostberliner Villa wird zur Farce – zur persönlichen und gesellschaftlichen Abrechnung. So muss der Jubilar, gespielt von Bruno Ganz, bitter zur Kenntnis nehmen, dass sein Enkel in den Westen abgehauen ist.

Der Roman «In Zeiten des abnehmendes Lichts» (2011) von Eugen Ruge spiegelt in der Familiengeschichte die Entwicklung der DDR. Der Titel bezieht sich auf die Zeit der Kartoffelernte, dem Herbst. Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase und Regisseur Matti Geschonneck konzentrieren sich auf einen Abend vor dem Fall der Berliner Mauer 1989. Es ist wie der Mauerfall im Rahmen einer Familie, in der sich eben auch der Verfall der DDR wiederspiegelt. Die Veränderung ist nicht aufzuhalten. Ein packendes und konzentriertes Kinostück, das in seiner Art an das britische Beispiel The Party, ebenfalls mit Bruno Ganz, erinnert.

Bruno Ganz wurde für seine Darstellung des Wilhelm Powileit für die beste männliche Hauptrolle beim Deutschen Filmpreis 2017 nominiert.

 

Montag, 26. August 2019

CAPHARNAÜM  – STADT DER HOFFNUNG                                                   

Libanon 2018  OV/d  126 Min.

Regie: Nadine Labaki

Darsteller: Zain Al Rafeea als Zain, Yordanos Shiferaw als Rahil

Boluwatife Treasure Bankole als Yonas, Kwasar Al Haddad als Souad

 

 

„Ich will meine Eltern verklagen. Weil sie mich auf die Welt gebracht haben.“ Der zwölfjährige Zain ist nicht auf den Mund gefallen. Statt wie andere Kinder zur Schule zu gehen, muss Zain – als Sohn einer kinderreichen Familie aus ärmsten Verhältnissen in Beirut – bereits täglich Geld nach Hause bringen. Als seine Eltern die jüngere Schwester Sahar an ihren Vermieter verkaufen, hat Zain endgültig genug: Er rennt von zu Hause fort. In einem Freizeitpark trifft er auf die Äthiopierin Rahil, die dort illegal als Putzkraft arbeitet. Zain bietet sich als Babysitter für ihren einjährigen Sohn an. Einige Wochen und viele genauso dramatische wie unvergessliche Erlebnisse später beschliesst Zain, seine Eltern vor Gericht zu verklagen.

Der Filmtitel CAPHARNAÜM steht im Französischen für einen Ort voller Chaos und Wahnsinn. Und genau diesen Ort findet die libanesische Meisterregisseurin Nadine Labaki in ihrer unvergesslichen, hochemotionalen Fabel über das Leben in Armut.

In ihren vorherigen Filmen hat Labaki jeweils eine Hauptrolle übernommen. Diesmal bleibt sie bei einer kleinen, aber bedeutungsschweren Nebenrolle: Sie vertritt Zain als Anwältin vor Gericht.

Die Darsteller sind Laien, deren tatsächliche Lebensumstände einigermassen denen der Figuren geglichen haben. Der 14-jährige Syrer Zain Al Raffeea spielt die Rolle des Zain umwerfend überzeugend.

 

Dienstag, 27. August 2019

GREEN BOOK

USA 2018  Edf  131 Min.

Regie: Peter Farelly

Darsteller: Viggo Mortensen als Tony, Mahershala Ali als Don Shirley ,Linda Cardellini als Dolores

 

Als sein Club renoviert wird, braucht Tony für ein paar Wochen einen anderen Job, und den bekommt er als Chauffeur für den afroamerikanischen Pianisten und Komponisten „Doc“ Shirley, den seine Plattenfirma zwei Monate auf Tournee in die Staaten des amerikanischen Südens schickt. Ein kühnes, zwiespältiges Unternehmen, für das man unbedingt das Negro Motorist Green Book braucht, das die schwarzen Autofahrer aufklärt, in welchen Motels oder Bars sie einkehren dürfen und welche ihnen strikt verboten sind. Und welche Orte zu den sundown towns gehören, in denen Schwarze nach Sonnenuntergang besser nicht mehr auf die Straße gehen. Es ist das Jahr 1962, die Rassentrennung ist noch virulent, besonders im Süden.

In den großen Konzertsälen auf der Tournee wird „Doc“ vom großbürgerlichen Publikum des amerikanischen Südens gefeiert, und erst recht bei Konzerten, die er auf den Landsitzen der reichen Oberschicht gibt. Es ist durchaus seine Welt, in der er sich da bewegt, aber jenseits der Konzerte wird er in die andere Welt aller anderen Schwarzen zurückgedrängt.

„Green Book“ bringt zwei Kulturen auf engstem Raum (in einem hellblauen Cadillac) zueinander, Der Film ist nach einer wahren Geschichte entstanden – wo zwei Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten und mit verschiedener Hautfarbe, Vorurteile abbauen und langsam ziemlich beste Freunde werden.

Im Rahmen der Oscarverleihung 2019 erhielt der Film fünf Nominierungen und wurde als bester Film, für das beste Originaldrehbuch und den besten Nebendarsteller (Mahershala Ali) ausgezeichnet.

 

Mittwoch 28. August 2019

ROMA

Mexiko/USA  2018  OVd   135 Min.

Regie und Drehbuch: Alfonso Cuarôn

Darsteller:  Yalitza Apricio als „Cleo“, Marina de Tavira als Sofia Antonio

Nancy Garcia Garcia als Adela

 

Cleo, eine mit indigenen Wurzeln und aus ärmlichen Verhältnissen stammende junge Frau, arbeitet zu Beginn der 70er-Jahre als Kindermädchen bei einer wohlhabenden weissen Mittelstandsfamilie in Mexico-Stadt. Nebst den üblichen Aufgaben, die sie als Hausangestellte und Kindermädchen übernimmt, ist die ausgeglichene junge Frau auch eine wichtige Konstante im Leben von Mutter Sofía und deren vier Kinder, zu denen sie ein sehr inniges Verhältnis pflegt. Doch der idyllische Schein trügt: Sowohl Vorfälle in der Familie als auch politische Unruhen bringen das Leben von Cleo und den Menschen um sie herum aus der Bahn. Ruhe und Sicherheit gab es keine mehr, nicht einmal bei den Frauen, die durch Klassenunterschiede zwar getrennt, durch ihre Empathie jedoch immer wieder versucht hatten, gemeinsam zu leben

Roma ist aber nicht nur ein intimes und visuell unvergleichliches Porträt über die Wunden, die historische und persönliche Umbrüche in das Leben von Menschen und einer Gesellschaft reissen, sondern auch eine Liebeserklärung an seine Heimat – Roma ist ein Stadtteil in Mexiko-Stadt – und an die starken Frauen, die während turbulenten Zeiten jeglichen Widrigkeiten zum Trotz alles zusammenzuhalten versuchen. Es ist ein Film zum Eintauchen, Beobachten, Staunen, Überlegen und Geniessen – Roma gehört sicherlich zu den aussergewöhnlichsten und damit auch besten Filmen des Jahres 2018. Ein unaufgeregtes

 

 

Donnerstag, 29. August 2019

BOHEMIAN RHAPSODY

GB/USA   2018   Edf   135 Min.

Regie: Bryan Singer

Darsteller: Rami Malek als Freddie Mercury

Lucy Boynton als Mary Austin, Ben Hardy als Roger Taylor

Gwilym Lee als Brian May, Joseph Mazello als John Deacon

 

 

Farrokh Bulsara trifft im Jahr 1970 auf die Musiker Brian May, Roger Taylor und John Deacon, die auf der Suche nach einem neuen Sänger für ihre Band sind. Aus den Vieren wird Queen, und aus Farrokh wird Freddie Mercury, eine Legende. Gemeinsam feiern sie bald musikalische Erfolge und schreiben einen Hit nach dem anderen, wie etwa `Bohemian Rhapsody‘.

Der Film BOHEMIAN RHAPSODY feiert auf mitreißende Art die Rockband Queen, ihre Musik und ihren außergewöhnlichen Leadsänger Freddie Mercury. Freddie Mercury widersetzte sich Klischees, trotzte Konventionen und wurde so zu einem der beliebtesten Entertainer der Welt. Der Film erzählt vom kometenhaften Aufstieg der Band durch ihre einzigartigen Songs und ihren revolutionären Sound. Sie haben beispiellosen Erfolg, bis Mercury, dessen Lebensstil außer Kontrolle gerät, sich unerwartet von Queen abwendet, um seine Solokarriere zu starten.

Freddie, der sehr unter der Trennung litt, gelingt es gerade noch rechtzeitig, die Band für das „Live Aid”-Konzert wieder zu vereinigen. Trotz seiner AIDS-Diagnose beflügelt er die Band zu einem der herausragendsten Konzert in der Geschichte der Rockmusik.

 

Freitag, 30. August 2019

DER KÖNIG DER LÖWEN

USA 2019  D  119 Min.

Regie: Jon Favreau

Musik: Hans Zimmer

Photorealistische Animation

Der kleine Löwenjunge Simba vergöttert seinen Vater, König Mufasa, und träumt bereits von seiner eigenen Zukunft als König. Aber nicht jeder im Königreich feiert die Geburt und Präsenz des neuen Jungtieres. Scar, Mufasas Bruder und früherer Thronfolger, schmiedet seine eigenen Pläne. Der Kampf um das geweihte Land ist von Verrat, Tragödie und Dramatik gekennzeichnet, was letztendlich in Simbas Exil mündet. Mit der Unterstützung der Freunde Timon und Pumbaa, seiner Kindheitsfreundin Nala und dem Schamanen Rafiki muss Simba herausfinden, wie er erwachsen wird und das, was ihm zusteht, wieder zurückerobern kann.

Im September 2016 kündigte Disney ein Remake des Zeichentrickklassikers Der König der Löwen an, unter der Regie von Jon Favreau, welcher mit The Jungle Book bereits einen Disneyklassiker neu verfilmte. Im Oktober wurde bestätigt, dass Jeff Nathanson das Drehbuch verfassen wird. Im November erklärte Favreau in einem Interview, dass die virtuelle Cinematographie-Technologie, die er in The Jungle Book verwendete, in verstärktem Maße in The Lion King verwendet werden würde. Obwohl in den Medien von The Lion King als Realfilm berichtet wurde, wird hier tatsächlich auf photorealistische Animation gesetzt. Disney bezeichnete das Projekt auch nicht als Live-Action, sondern erklärte nur, dass es dem „technologisch bahnbrechenden“ Ansatz von The Jungle Book folgen würde.

 

Samstag, 31.  August 2019

„COOP NIGHT“

WOLKENBRUCH

Schweiz 2018  OV/d  93 Min.

Regie: Michael Steiner

Darsteller: Joel Basman als Motti, Noémi Schmidt als Laura

Inge Maux als Mama Wolkenbruch, Udo Samuel als Papa Wolkenbruch

 

Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme eine Schickse ist eine sensible, lustige, hinreissende Verfilmung des Bestsellers von Thomas Meyer.

Genug vom Schidduch! So nennt sich das Verkupplungsritual, mit denen jüdisch-orthodoxe Eltern ihre Zöglinge mit den passenden Ehepartnern zusammenführen. Doch Mordecai Wolkenbruch kurz: „Motti“, ist ein besonders schwieriger Fall: Keine der vielen jungen Damen, die seine eifrige Mutter für ihn schon ausgesucht hat, löst auch nur ansatzweise Schmetterlinge in seinem Bauch aus. Im Gegenteil: Die Vorstellung, dass mit der Heirat sein weiterer Lebensweg nach jüdischer Tradition schon vorgezeichnet scheint, bereitet ihm Bauchschmerzen. Nun beginnt Motti mutig seine wunderliche Reise zur Selbstbestimmung.

Steiner ist mit dem Film Wolkenbruch ein sensibles Portrait über eine oftmals übersehene Parallelwelt gelungen, der gleichzeitig eine herzerwärmende und wahrhaftig wunderliche Geschichte erzählt.

Für den Hauptdarsteller Joel Basmann, Träger des Schweizer Filmpreises 2019 als bester Darsteller, ist seine Rolle als Motti eine Entdeckungsreise seiner eigenen Herkunft. Basmans Vater stammt aus Israel, Joel Basman selber spricht fliessend Hebräisch.

 

Hinweis: 

Am Mittwoch, 31. OKTOBER 2019 präsentiert der Filmkreis Oberwallis die

Filmnacht Island

mit 2 Filmen und einem afrikanischen  Menu

KOLLEGIUMS-SAAL BRIG

Kassaöffnung und Apero ab 19:00 Uhr Filmbeginn 19:30 Uhr

Vorverkauf / Reservation Brig Simplon Tourismus AG, 027 921 60 30 Wir bitten um Ihre Reservation bis 29.10.2019 Eintritt CHF 55 – (2 Filme + Menu)

WOMAN AT WAR

Island, Frankreich, Ukraine 2018

Dauer: 104 Min.

Regie: Benedikt Erlingsson

Darsteller: Halldóra Geirharðsdóttir, Davíð Þór Jónsson

Magnús Trygvason Eliasen, Ómar Guðjónsson, Jóhann Sigurðarson

Eine alleinstehende, fünfzigjährige Chorleiterin lebt in der isländischen Hauptstadt Reykjavik eine beschauliche und unauffällige Existenz. Doch in ihrer Freizeit zeigt sie ein ganz anderes Gesicht: Sie sabotiert höchst effizient Hochspannungsleitungen im Inneren des nordischen Inselstaates – aus Protest gegen einen Aluminiumkonzern und um so der Zerstörung von Naturlandschaften Einhalt zu gebieten. Just als ihr die Polizei auf die Spur kommt, erhält die Frau aus einem ukrainischen Kinderheim die Nachricht, ihrem Begehren um Adoption eines Waisenmädchens werde stattgegeben und sie könne das Kind abholen. Bereits in seinem Erstling, dem Ensemblefilm «Of Horses and Men», bewies Benedikt Erlingsson Sinn für derben Humor, absurde Situationskomik und ein Flair für Unvereinbares. Diese Qualitäten kommen, erzählerisch stärker fokussiert, auch in seinem neuen Film voll zum Tragen, gepaart mit einer durchaus ernst gemeinten Botschaft, die von der grossartigen Hauptdarstellerin Halldora Geirhardsdottir kongenial umgesetzt wird.

METALHAED

Island 2013  Dauer: 104 Min.

Regie: Ragnar Bragason

Darsteller: Halldóra Geirharðsdóttir,  Pétur Einarsson

Hilmar Wollan III.

Mitten im Idyll der isländischen Landschaft schlägt eine Tragödie zu. Bei der Arbeit auf dem Bauernhof seiner Eltern erleidet der junge Baldur einen tödlichen Unfall. Seine Familie ist schockiert und ratlos, allen voran seine Schwester Hera, die noch viel zu jung ist, um den Verlust richtig zu verarbeiten. Ein Mindestmaß an Trost findet sie immerhin in den CDs und Platten, die Baldur ihr hinterlassen hat. Das junge Mädchen verschwindet in die aggressiven, melancholischen und rohen Texte und Töne des Heavy Metal und nimmt sogar selber die Gitarre in die Hand. Einige Jahre später ist Hera zu einer jungen Frau herangewachsen und kommt mit ihrem Leben nicht klar. Früher oder später muss sich die zurückgezogene Metal-Expertin den Konsequenzen ihres unverarbeiteten Traumas stellen und akzeptieren, dass kein Mensch als Insel überleben kann.

Das hochsensible Drehbuch zusammen mit der großartigen Leistung der Hauptdarstellerin ist der Beweis dafür, dass es sich bei aggressiver Musik nicht um seelenlose Orgien aus Gewalt und Geräusch handelt, sondern um das genaue Gegenteil. Mit Hera zeigt er kein abgestumpftes Monster, sondern eine sensible, distanzierte und traurige junge Frau, die letzten Endes das selbe sucht, wie wir alle. Die drastischen Töne der eingespielten Musikstücke verweben sich mit dem kühlen, melancholischen Ton des Films perfekt und wirken wie dafür gemacht.