Pfammatter Matthias, Regula Alpiger, Tobias Heinzmann, Robert Schärer, Doris Zurwerra, Hubert Manz, Joachim Felix Correia (fehlt auf Bild)
FILM AB IM STOCKALPERPALAST
Die Oberwalliser Filmtage 2024 warten dieses Jahr neu mit neun statt acht Filmen im Stockeralperhof auf. In diesem sagenhaften Ort mit fast mystischem Ambiente laden wir Sie zu den 34. Oberwalliser Filmtagen ein.
Der Filmkreis Oberwallis präsentiert euch neun ausgewählt Filme aus unterschiedlichen Sprachregionen der Welt. Auch kommt das Oberwalliser Publikum in den Genuss, ein Werk von schweizerischen Filmschaffenden zu geniessen. Am Freitagabend (16.8) wird der Film Bon Schuur Ticino gezeigt. Der mitwirkende Schauspieler Beat Schlatter wird an diesem Abend anwesend sein.
Wir freuen uns auf euren Besuch und hoffen, dass unsere Filmauswahl für euch ein anregendes abendliches Ereignis wird!
Das Kino-Ereignis
präsentiert vom Filmkreis Oberwallis in Zusammenarbeit mit der Open Air Kino Luna AG
Fr 16. August bis Sa 24. August 2024 im Stockalperschloss in Brig
Filme in der Originalversion mit Untertiteln in Deutsch.
- Kinobar und Abendkasse beim Open Air Kino ab 20.00 Uhr geöffnet.
- Die Vorführungen beginnen um ca. 20.45 Uhr. Sie finden bei jeder Witterung statt, ausser bei Sturm.
- CHF 17.- Mit Coop Supercard 25% Rabatt (Das Angebot ist limitiert und nur online unter coopopenaircinema.ch im Vorverkauf erhältlich, kein Verkauf von Supercard Tickets über andere Verkaufskanäle oder Abendkasse!)
- CHF 12.- Lehrlinge und Student*innen mit Ausweis
- Online-Tickets: coopopenaircinema.ch (zzgl. Vorverkaufsgebühren)
Freitag, 16. August 2024
BON SCHUUR TICINO
88 Min. | GSW/f | 2023 | Schweiz
Regie: Peter Luisi
Darsteller*innen: Beat Schlatter, Vincent Kucholl, Catherine Pagani, Pascal Ulli, Leonardo Nigro, Silvia Jost, Sandro Brotz, Urs Gredig
Live zu Gast: Beat Schlatter
Eine verrückte Volksabstimmung stürzt die Schweiz in einen Ausnahmezustand. Durch die Annahme der Initiative «No Bilingue» soll es von nun an nur noch eine Landessprache geben: Französisch. Viele Deutschschweizer sind daher in einer Krise. Darunter auch der 56-jährige Walter Egli, der für die Bundespolizei arbeitet und sicherstellen muss, dass der Übergang zum Monolingualismus ordnungsgemäss durchgeführt wird. Obwohl er selbst kaum Französisch spricht, wird er zusammen mit einem französischsprachigen Partner ins Tessin geschickt, um eine Tessiner Widerstandsgruppe aufzudecken, die mit allen notwendigen Mitteln gegen das neue Gesetz kämpft.
Inmitten des sprachlichen Chaos zeigt der Film auf humorvolle Weise die Bedeutung kultureller Vielfalt und den Wert von Verständigung und Toleranz auf. Können die beiden Bundespolizisten die Schweiz vor dem sprachlichen Kollaps bewahren – oder wird «No Bilingue» die Nation für immer verändern?
Samstag, 17. August 2024
OH LA LA – WER AHNT DENN SOWAS?
92 Min. | F/df | 2023 | Frankreich
Regie: Julien Hervé
Darsteller*innen: Christian Clavier, Marianne Denicourt, Chloé Coulloud, Didier Bourdon, Sylvie Testud,
Julien Peste
Schon seit einer Weile sind Alice Bouvier Sauvage und François Martin glücklich miteinander liiert. Jetzt wollen sie den nächsten Schritt wagen und sich das Ja-Wort geben. Doch zuvor heisst es, endlich ihre Eltern einander vorzustellen, da sie sich noch nie begegnet sind. Dabei könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Während Alice’ Eltern Frédéric und Catherine einem alten Adel entspringen und in einem riesigen Schloss leben, verdient Gérard sein Geld mit dem Verkauf von Autos. Auch seine Frau Nicole hat keinen tollen Stammbaum. Genauer weiss sie überhaupt nicht, von wem sie abstammt. Richtig viel können die zwei Paare daher nicht miteinander anfangen, der Abend droht in einem Desaster zu enden. Als Alice und François die vier mit einem DNA-Test überraschen wollen, der ihnen mehr über ihre Herkunft verrät, ahnen sie nicht, was sie damit anrichten werden…
Eine Hochzeitskomödie, in der es mit schöner Boshaftigkeit um Vorurteile und nationalistisches Gedankengut geht, vor allem aber um Menschen, die in die eigene Falle ihrer chauvinistischen Ansichten tappen. Die knallige Komödie ist schon allein wegen der strahlenden Performance der beiden Starkomiker und wegen seines Anspruchs, jede Form von Chauvinismus lächerlich zu machen, auf jeden Fall sehenswert.
Sonntag, 18. August 2024
ANATOMIE D’UNE CHUTE
151 Min. | F,E/df | 2023 | Frankreich
Regie: Justine Triet
Darsteller*innen: Sandra Hüller, Swann Arlaud, Milo Machado
Graner, Antoine Reinartz, Samuel Theis
Sandra, eine deutsche Schriftstellerin, lebt in Frankreich in einem Bergdorf nahe Grenoble. Ihr Mann Samuel arbeitet inzwischen hauptsächlich als Lehrer und ihr Sohn Daniel ist nach einem Unfall erblindet. Eines Tages wird Samuel tot im Schnee aufgefunden, nachdem er aus einem Fenster gestürzt ist. Ein Unfall scheint unwahrscheinlich und die Indizien reichen nicht aus, um einen Selbstmord anzunehmen. Sandra, die nun des Mordes verdächtigt wird, steht vor Gericht. Unterstützt von ihrem Freund und Anwalt wird sie
über ihre Ehe und ihr Bild als Frau befragt.
Der Film taucht in die Psyche der Protagonistin ein und zeigt die mentalen und emotionalen Auswirkungen einer solchen Anschuldigung auf. Er verhandelt aber auch die subjektive Wahrnehmung von Wahrheit und Realität und wie unterschiedlich diese im Gerichtsverfahren ausgelegt werden kann.
Montag, 19. August 2024
DER ZOPF (LA TRESSE)
122 Min. | E, Hindi,I/df
Regie: Laetitia Colombani
DarstellerInnen: Mia Maelzer, Kim Raver, Fotini Peluso
Drei Geschichten über drei Frauen aus drei Kontinenten, die unter unterschiedlichen Lebensbedingungen für persönliche Rechte kämpfen: Eine Inderin aus der Kaste der Unberührbaren flieht mit ihrer Tochter aus dem Norden zu Verwandten in den Süden, wo sie sich erträglichere Lebensbedingungen für sich und ihre Tochter erhofft. Eine junge Süditalienerin weigert sich, sich mit einem Mann verkuppeln zu lassen, bloss weil dessen Familie das marode Familienunternehmen sanieren könnte. Eine kanadische Anwältin mit drei Kindern schliesslich versucht, ihre Karriere zu retten, obwohl sie schwer an Brustkrebs erkrankt. Obwohl die Frauen sich nie begegnet sind, sind ihre Leben auf bewegende, einzigartige Weise miteinander verwoben.
Das fein gesponnene Drama der Zopf ist die jüngste Regiearbeit von Multitalent Laetitia Colombani, die ihren eigenen gleichnamigen Bestsellerroman für die grosse Leinwand adaptierte. Mit viel Gespür für den Moment flicht sie aus drei losen Strängen ein kraftvolles Filmkunstwerk, in dem die Schauspielerinnen Mia Maelzer, Kim Raver und Fotinì Peluso mit ihren intensiven Darstellungen begeistern.
Dienstag 20. August 2024
ARTHUR THE KING
106 Min. | E/df | 2024 | Kanada/USA
Regie: Simon Cellan Jones
Darsteller*innen: Mark Wahlberg, Simu Liu, Juliet Rylance,
Nathalie Emmanuel
Der Abenteuerfilm basiert auf dem Weltbestseller «Arthur: Der Hund, der den Dschungel durchquerte, um ein Zuhause zu finden», der eine wahre Begebenheit schildert.
Michael Light will noch ein letztes Mal gewinnen. Während eines 700 km langen Rennens durch den Dschungel in der Dominikanischen Republik ist das Letzte, was man gebrauchen kann, ein ungewollter Begleiter. Doch genau das passiert Michael, dem Kapitän eines Abenteuer-Rennteams: Nachdem er
eines Nachmittags einem schmuddeligen Mischlingshund ein Fleischbällchen zugeworfen hat, folgt dieser ihm auf Schritt und Tritt. So sehr sich das Team auch bemüht ihn abzuschütteln, sie schaffen es nicht. Und bald wird Michael klar, dass er das auch gar nicht will. Während das Team beim Rennen an die Grenzen der Belastbarkeit geht, definiert Arthur neu, was Sieg, Loyalität und Freundschaft wirklich bedeuten.
Mittwoch, 21. August 2024
PERFECT DAYS
108 Min. | J/df | 2024 | Japan/Deutschland
Regie: Wim Wenders
Darsteller*innen: Kôji Yakusho, Arisa Nakano, Tokio Emoto,
Yumi Aso
Wir begleiten Hirayama durch seinen Alltag. Er erwacht am Morgen, absolviert seine Morgenroutine und fährt mit dem Auto durch Tokio, um die öffentlichen Toiletten zu reinigen. Mit Perfect Days gelingt es dem Regisseur Wim Wenders, uns mit ruhiger Kameraführung in den Bann zu ziehen. Wir tauchen ein in die Welt des Toilettenreinigers Hirayama. Dabei entdecken wir mit ihm die Schönheit der Einfachheit, der Zufriedenheit und der Freude an den kleinen Dingen des Lebens. Der Film setzt ein starkes Statement gegen die hektische Zeit von heute, in der alles sofort verfügbar ist und man kaum noch Zeit findet innezuhalten
Donnerstag, 22. August 2024
MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG (C’È ANCORA DOMANI)
119 Min. | I/df | 2023 | Italien
Regie: Paola Cortellesi
Darsteller*innen: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea,
Romana Maggiora Vergano, Emanuela Fanelli,
Giorgio Colangeli
In einem römischen Wohnblock fristet die Ehefrau eines gewalttätigen Mannes und Mutter von drei Kindern 1946 ein entbehrungsreiches Dasein, plant aber insgeheim die Rebellion. Doch ein ums andere Mal kann sie ihre Kinder nicht zurücklassen. Eine gewagte Mischung aus neorealistischem Drama,
Musical, Krimi-Elementen und Commedia all’italiana, die von tief verinnerlichten patriarchalen Strukturen und den scheiternden Versuchen erzählt, daraus auszubrechen. Der in schwarz-weiss gedrehte Film besticht durch einen enormen Einfallsreichtum, den geschickten Einsatz verschiedenster Erzählelemente, herausragende Darsteller, einen mitreißenden Soundtrack, schmerzhafte Aktualität und eine Haltung, die auf Bürger- und Gemeinsinn wie gesamtgesellschaftliche Lösungen setzt.
Freitag, 23. August 2024
OPPENHEIMER
181 Min. | E/df | 2023 | USA
Regie: Christopher Nolan
Darsteller*innen: Cillian Murphy, Emily Blunt, Matt Damon,
Robert Downey jr., Florence Pugh
Filmbiografie über den Quantenphysiker J. Robert Oppenheimer, der als «Vater der Atombombe» gilt und sich in den 1950er-Jahren wegen seiner kommunistischen Vergangenheit sowie nachträglichen Zweifeln an der Bombe rechtfertigen musste. Auf verschiedenen Zeitebenen wird erzählt, wie sich Oppenheimer immer stärker in die Forschung zurückzog und durch beruflichen Ehrgeiz die zerstörerischen Folgen seiner Schöpfung aus den Augen verlor. Die Ernsthaftigkeit, mit der sich der Film seinem Thema widmet,
gerät mitunter etwas dialoglastig, wird aber durch imposante Bilder und einen wuchtigen Soundtrack mythisch aufgeladen. Spannung entsteht dabei durch das zunehmend angespannte Spiel des Hauptdarstellers und die Unvermeidbarkeit, dass die Theorie sich irgendwann zu einer Katastrophe
wandeln muss.
Samstag, 24. August 2024
BOB MARLEY: ONE LOVE
123 Min. | E/df | 2023 | USA
Regie: Reinaldo Marcus Green
Darsteller*innen: Kingsley Ben-Adir, Lashana Lynch,
James Norton, Anthony Welsh
Im Film «Bob Marley: One Love» thematisiert Regisseur Reinaldo Marcus Green das Leben von Robert Nesta «Bob» Marley anhand eines Zeitraums von zweieinhalb Jahren. Angefangen mit ausgelassenem Fussballspielen am Strand, über den Anschlag auf Bob und seine Frau Rita, das Friedenskonzert «Smile Jamaica» und sein Exil in England. Über die Entstehung seines grössten Albums «Exodus», der Europatournee und der Rückkehr nach Jamaika.
Kurze Rückblenden geben dabei Einblicke in Bobs Vergangenheit, sind aber nie mehr als knappe Einordnungen seiner schöpferischen Motivation oder Weltanschauung. Auf diese Art wird beispielsweise die Entstehungsgeschichte der «Wailers», später als Marleys Band bekannt, oder sein Weg zum Glauben und der Rastafari-Bewegung beleuchtet.
Ein Biopic, das Bob Marleys Musik und das damit einhergehende Lebensgefühl so gut transportiert, dass man nach dem Kinobesuch sofort «Exodus» anwerfen möchte, um noch ein Weilchen länger in der Atmosphäre des Films zu verweilen.
Hinweis:
Am Donnerstag, 31. Oktober 2024 präsentiert der Filmkreis Oberwallis die
Filmnacht Neuseeland
mit 2 Filmen und einem landestypischen Menu
World Nature Forum in NATERS
Kassaöffnung und Apero ab 18:00 Uhr Filmbeginn 18:30 Uhr
Vorverkauf / Reservation info@jungfraualetsch.ch
Tel. 027 924 52 76
Eintritt CHF 66.- (2 Filme + Menu)
DAS TALENT DES GENESIS PONTI
Der in die Jahre gekommene Maori Genesis Potini musste seine Leidenschaft zum Schachspiel vor geraumer Zeit aufgrund einer psychischen Krankheit aufgeben. Doch der ehemalige Champion bekämpft seine Depression und sucht nach seiner psychiatrischen Behandlung den Neueinstieg in die Gesellschaft. Nach einigen Monaten unter der Obhut seines Biker-Bruders Ariki entschliesst sich Genesis, seiner Heimat Gisborne etwas zurückzugeben und diejenigen zu unterstützen, die noch weniger als er selbst haben: die Kinder aus ärmlichen Verhältnissen. Voller Tatendrang unterrichtet der passionierte Spieler seine jungen Schützlinge in der Kunst des Schachs und beweist seinem Umfeld, welche Kraft von dem anspruchsvollen Denksport ausgehen kann. « Das Talent des Genesis Potini » basiert nicht nur auf einer « wahren Geschichte », sondern auf einem bereits existierenden Dokumentarfilm « Dark Horse » von 2003. Der Regisseur James Napier Robinson legt mit seinem neuseeländischen Spielfilm um unterprivilegierte Jugendliche und einen manisch-depressiven Schachlehrer eine mitreissende Dramatisierung vor. « Das Talent des Genisis Potini » besticht dabei insbesondere durch Cliff Curtis‘ kraftvolle Darstellung der 2011 verstorbenen Titelfigur und das Gespür des Regisseurs für lokale Besonderheiten und Eigenarten. Dieser Genesis Potini ist im weiteren Sinne ein Protagonist zwischen « Genie und Wahnsinn ». Der Film überzeugt als ungewöhnliches Familien- und Sozialdrama, das psychologisch ebenso glaubwürdig ist wie in der Milieuzeichnung.
WO DIE WILDEN MENSCHEN JAGEN
«Wo die wilden Menschen jagen» ist ein bewegendes Coming-of-Age-Drama aus dem Jahr 2016, das von Taika Waititi inszeniert wurde und mit herausragenden Darstellungen von Sam Neill und Julian Dennison besticht. Die Geschichte entfaltet sich im atemberaubenden Neuseeland, wo der rebellische Ricky unter der Fürsorge seiner liebevollen Tante Bella und seines mürrischen Onkels Hec einen Neuanfang im ländlichen Leben wagt. Mit seinem treuen Begleiter, dem Hund Tupac, findet er schnell einen Platz in seiner neuen Umgebung. Doch als eine unerwartete Tragödie droht, Ricky erneut aus seiner neuen Familie zu reissen, beschliessen er und sein Onkel Hec, in die abgelegenen Wälder zu fliehen. Ihr Verschwinden löst eine landesweite Fahndung aus, die die beiden vor die grösste Herausforderung ihres Lebens stellt: zusammenhalten und überleben. « Wo die wilden Menschen jagen » basiert auf dem Buch «Wild Pork and Watercress» von Barry Crump und wurde von Taika Waititi liebevoll für die Leinwand adaptiert. Der Film, der nach langjähriger Entwicklung im Januar 2016 beim Sundance Film Festival uraufgeführt wurde, vereint gekonnt Tragik und Komik und bietet ein unvergessliches Filmerlebnis. Eine besondere Note erhält der Film durch die Anwesenheit von Sam Neill, der bereits in « Schlafende Hunde » (1977) einen Mann spielte, der vor der Regierung in die neuseeländische Wildnis flieht. Waititi selbst hat sogar einen kleinen Gastauftritt als Minister in diesem herzerwärmenden Abenteuer.